Vorra

Wappen Vorra

Der ursprüngliche Name des Hauptortes Vorra taucht in der Geschichte erstmals als –žForehun–œ (–žzu den Forellen–œ) in dem eingangs erwähnten Schreiben von König Heinrich, dem späteren Kaiser Heinrich II, vom 2. Juli 1011 auf, mit dem er sieben Ortschaften, darunter die Hofmark Vorra, dem Bistum Bamberg schenkte.

Drei Jahre, nachdem 1597 die Grundherrschaft Vorra dauerhaft nürnbergerisch wurde, erhielt im Jahre 1600 der dortige Bürger und Patrizier Karl Tetzel die niedrige Gerichtsbarkeit über den Ort zugesprochen. Die Hofmark umfasste damals 64 Güter.

Zu diesem Zeitpunkt gab es in Vorra kein Schloss. Deshalb kaufte im Jahre 1601 Karl Tetzel –žvon einem Bauern eine ganze Hube–œ (Gehöft) und ließ aus dem Wohnhaus ein Schloss und aus der Wiese einen Garten errichten. Dieses –žAlte Schloss–œ wurde 1780 samt Nebengebäuden durch einen Brand zerstört, aber weitgehend im alten Zustand wieder hergestellt. Heute ist es ein schmuckloser Bau, zweistöckig mit Halbwalmdach, an der Nordostecke eines weitläufigen Parks gelegen.
1889 ließ der damalige Gutsherr Freiherr Julius A. v. Soden den alten Saalbau und die Nebengebäude abreißen und im Garten das heutige –žNeue Schloss–œ errichten, das er 1891 bezog. Der viereckige Schlossturm stürzte kurz nach der Vollendung wieder ein und wurde nicht wieder ausgeführt. Heute gehört das Areal dem Freistaat Bayern und ist der Öffentlichkeit im Allgemeinen nicht zugänglich.

Die Wehrkirche stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltet. Die romanischen Arkaden hinter dem Altar, die Fresken und Rundbogenfenster weisen auf diese frühe Entstehungszeit hin. Der mit Schießscharten versehene Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert diente ebenso der Verteidigung wie der befestigte, d.h. mit starken Mauern umgebene Friedhof. Die Kirche war ursprünglich der Jungfrau Maria geweiht und behielt auch nach der Reformation den Namen –žMarienkirche–œ bei. Auch die größte und mit über 600 Jahren heute älteste Glocke war Maria gewidmet (–žAve maria gracia plena –¦–œ)

Um 1800 zählte man 67 Anwesen. Die Hohe Gerichtsbarkeit teilten sich, wie schon bei Artelshofen erwähnt, das Pflegamt Velden (Ortsteil links der Pegnitz) und das Pflegamt Hersbruck (Ortsteil rechts der Pegnitz). Allerdings hatte der Ort eine eigene Pfarrei sowie eine eigene Dorf- und Gemeindeherrschaft (Hofmark).

Heute befinden sich in Vorra die Gemeindeverwaltung, ein Kindergarten, die Grundschule und eine Arztpraxis. Verschiedene Geschäfte und Handwerksbetriebe gewährleisten zudem die Grundversorgung der Bevölkerung.